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Statistische Berechnung von Glaseigenschaften

Berechnung von physikalischen Glaseigenschaften auf Grundlage der chemischen Zusammensetzung - Eigenschaft Statistik


Programme zur Berechnung von Glaseigenschaften können am Ende dieser Seite heruntergeladen werden. Der Großteil der Erklärungen und Einzelheiten sind in englischer Sprache. Bitte klicken Sie hier für Hinweise, Fragen und Vorschläge in deutsch.



Otto Schott

Glaszusammensetzung / Glastypen

 

Glas-Datenbanken

 

Prinzipien der statistischen Analyse

 

Messfehlerentwicklung

 

*

Viskosität - Liquidustemperatur

 

Dichte bei Raumtemperatur

 

Dichte und Ausdehnung von Schmelzen

 

Thermische Ausdehnung unterhalb Tg

 

Optische Eigenschaften

 

Elektrische Leitfähigkeit

 

Chemische Beständigkeit / Korrosion

 

Thermische Leitfähigkeit

 

Wasserlöslichkeit in Glasschmelzen

 

Elastische Eigenschaften

 

Oberflächenspannung

Ernst Abbe

 

Innovation im Vergleich zu herkömmlichen Modellen zur Berechnung von Glaseigenschaften:

 

1)

Zur statistischen Glasmodellierung werden moderne globale Glas-Datenbanken herangezogen, d.h., Eigenschaftswerte von einer Vielzahl von Quellen (Veröffentlichungen) über mehrere Jahrzehnte hinweg. Einzelne Daten die sich nicht mit der Mehrzahl im gleichen Glas-Zusammensetzungsbreich vergleichen lassen werden von der Analyse ausgeschlossen.

2)

Die Analyse globaler Glas-Datenbanken erlaubt eine signifikante Reduzierung systematischer Fehler durch vergleichende Glasmodellierung, d.h., durch Einführung von Kategorien, wie in der Anleitung zur linearen Regression (PDF, 0,4 MB) auf S. 11 beschrieben. Systematische Differenzen zwischen verschiedenen Labors werden getestet und falls notwendig korrigiert.

3)

Die statistische Berechnung von physikalischen Glaseigenschaften resultiert nicht nur in dem gewünschten Eigenschaftswert. Die Analyse gestattet eine Vorhersage des Fehlers für Glas in Massenproduktion, unter Voraussetzung des Fehler-Vertrauensbereiches, z.B. 95%, und der Unsicherheit oder Schwankungsbreite der chemischen Glaszusammensetzung (s. Modell zur Berechnung der Viskositätskurve).

4)

Standardgläser werden in die Rechnung einbezogen, z.B., NIST 710A, 710, 717A, 711, 731, DGG I, was die Richtigkeit der Vorhersagen deutlich steigert.

5)

Die Anwendungsgrenzen des Modells, unter Berücksichtigung der Komponenten-Kombinationsgrenzen (component combination limits) werden im Detail ermittelt. Aus diesem Grund ist es unwahrscheinlich, ungenaue Glaseigenschaften vorherzusagen, wenn versehentlich Glaszusammensetzungen außerhalb des korrekten Anwendungsbreiches in des Programm eingegeben werden (s. Modell zur Berechnung der elektrischen Leitfähigkeit).

6)

Die Methode beinhaltet eine Signifikanzanalyse des Einflusses aller Quelldaten (leverage analysis), d.h., Gläser mit hohem Einfluss auf das Modell und/oder ungewöhnliche Glaszusammensetzungen werden eingehend studiert und im Zweifelsfall aus der Rechnung ausgeschlossen.

7)

Die statistische Analyse globaler Datenbanken führt zu neuen Erkenntnissen, wie z. B. über den Mischalkalieffekt für die Viskosität von Glas.


Vorteile der statistischen Berechnung von Glaseigenschaften:

 

1)

Hohe Richtigkeit und Genauigkeit: Aufgrund der Tatsache, daß die Modelle auf zahlreichen Datenserien beruhen, veröffentlicht von mehreren Wissenschaftlern unter Zuhilfenahme verschiedener Meßtechniken, können systematische Fehler in bestimmten Veröffentlichungen analysiert und korrigiert werden. Die große Anzahl von Eingangsdaten erlaubt in oft untersuchten Zusammensetzungsbereichen eine höhere Vorhersagegenauigkeit und -richtigkeit als Einzelmessungen zulassen.

2)

Zeit- und Kostenersparnis: Berechnungen von physikalischen Glaseigenschaften können innerhalb weniger Minuten ausgeführt werden. Im Gegensatz dazu benötigen experimentelle Untersuchungen oft mehrere Stunden oder Tage, abgesehen von den hohen Personal- und Gerätekosten. Ungeachtet davon sollten experimentelle Ergebnisse stets im Anschluß statistisch untersucht werden, im Vergleich zu Ergebnissen anderer Wissenschaftler.

3)

Gute Vereinbarkeit mit älteren Modellen: Ältere Modelle zur Berechnung von physikalischen Glaseigenschaften können integriert werden. Im Fall daß die älteren Modelle auf verläßlichen Werten beruhen, bleibt die Genauigkeit während der Modellzusammenführung erhalten, während die Richtigkeit gesteigert wird. Ein Beispiel ist durch das Viskositätsmodell von Lakatos et al. in "High temperature glass melt property database for process modeling" gegeben.

4)

Umfassender Anwendungsbereich: Die Richtigkeit neuer Messungen kann in der Regel nicht von Literaturdaten oder von NIST oder DGG Standardgläsern zuverlässig abgeleitet werden. Die statistische Analyse zur Berechnung von Glaseigenschaften gestattet die Berücksichtigung und den direkten Vergleich zahlreicher Glastypen mit unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung. Demzufolge erlauben die Modelle Vorhersagen in Zusammensetzungsbereichen welche in älteren Modellen, gültig für lediglich einen bestimmten Glastyp, nicht berücksichtigt sind. Die Ergebnisse experimenteller Untersuchungen an Gläsern innerhalb und außerhalb traditioneller Zusammensetzungsbereiche lassen sich effektiv vorhersagen.

5)

Transparenz: Die statistische Berechnung von physikalischen Glaseigenschaften beruht auf mathematischen Methoden die seit Jahrzehnten etabliert and klar nachvollziebar sind. Einzelheiten sind unter Prinzipien der statistischen Analyse aufgeführt. Zum Vergleich: Services anderer Organisationen zur Berechnung von Glaseigenschaften werden zwar angeboten (s. Glas Links, Calculation of Glass Properties), jedoch unzureichend erläutert, d.h. die Verläßlichkeit der vorhergesagten Werte kann oft nicht eingeschätzt werden.


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Programme zur Berechnung von Glaseigenschaften


1) Viskosität

A. Flügel: "Glass Viscosity Calculation Based on a Global Statistical Modeling Approach" (PDF, 3 MB); Glass Technol.: Europ. J. Glass Sci. Technol. A, vol. 48, 2007, no. 1, p 13-30.
Download Software, englisch (1,7 MB)


2) Liquidustemperatur

A. Flügel: "Modeling of glass liquidus temperatures using disconnected peak functions", Proceeding, ACerS 2007 Glass and Optical Materials Division Meeting, Rochester, NY, USA.
Download Software, englisch (30 kB)


3) Dichte bei Raumtemperatur

A. Flügel: "Global Model for Calculating Room-Temperature Glass Density from the Composition" (Artikel, PDF); J. Am. Ceram. Soc., vol. 90, no. 8, August 2008, p 2622-2625.
Download Software, englisch (700 kB)


4) Dichte und Thermische Ausdehnung von Glasschmelzen

A. Flügel, D. A. Earl, A. K. Varshneya, T. P. Seward: "Density and thermal expansion calculation of silicate glass melts" (PDF, 230 kB); Proceedings CD, 79. Glastechnische Tagung, Würzburg, Deutschland, 23.-25. Mai 2005.
Download Software, englisch (150 kB)


5) Thermische Ausdehnung unterhalb der Transformationstemperatur Tg

A. Flügel: "Thermal expansion of silicate glasses at 210°C" (PDF, 360 kB).
Download Software, englisch (250 kB)


6) Elektrische Leitfähigkeit von Glasschmelzen

A. Flügel, D. A. Earl, A. K. Varshneya: "Electrical resistivity of silicate glass melts"(PDF, 340 kB).
Download Software, englisch (400 kB)


7) Wasserlöslichkeit in Glasschmelzen

A. Flügel, D. A. Earl, A. K. Varshneya, D. Öksoy: "Statistical analysis of viscosity, electrical resistivity, and further glass melt properties", Chapter 9 in: "High temperature glass melt property database for process modeling"; Eds.: Thomas P. Seward III and Terese Vascott; The American Ceramic Society, Westerville, Ohio, 2005, ISBN: 1-57498-225-7.
Download Software, deutsch (30 kB)


8) Thermische Leitfähigkeit bei Raumtemperatur

M. K. Choudhary, R. M. Potter: "Heat Transfer in Glass-Forming Melts"; Chapter 9 in: "Properties of Glass-Formation Melts" ed. by D. L. Pye, A. Montenaro, I. Joseph; CRC Press, Boca Raton, Florida, May 2005, ISBN: 1-57444-662-2.
Download Software, englisch (25 kB)


9) Oberflächenspannung bei von Glasschmelzen bei 1400°C

A. Kucuk, A. G. Clare, L. Jones: "An estimation of the surface tension of silicate glass melts at 1400°C using statistical analysis"; Glass Technol., vol. 40, Oct 1999, no. 5, p 149-153.
Download Software, englisch (26 kB)


Modelle für weitere physikalische Glaseigenschaften (einschließlich optische and elastische Eigenschaften, chemische Beständigkeit, hydrolytische Klasse) sind auf Nachfrage erhältlich. Zur Demonstration dieser Modelle können hier Diagramme heruntergeladen werden, welche die Einflüsse ausgewählter Glasbestandteile auf die Eigenschaften spezifischer Basisgläser haben: Brechzahl, Dispersion, Abbesche Zahl, Zugmodul, Schubmodul, Kompressionsmodul, Poissonzahl, Chemische Beständigkeit / Hydrolytische Klasse. Die Diagramme sind nur für die spezifischen Basisgläser gültig; für andere Gläser ändern sie sich nicht-linear.


Vergleich von alternativen Systemen zur Berechnung von Glaseigenschaften



Kontakt: Alexander Flügel, info@glassproperties.com, 7. Dezember 2007